Blutegeltherapie

Blutegeltherapie 
Geschichte
Die Blutegeltherapie war neben dem Aderlass und dem Schröpfen bereits in der arabischen Medizin des Mittelalters von begrenzter Bedeutung. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewann die Blutegeltherapie überragende Bedeutung in der Medizin. Ein wesentliches Ereignis in der Geschichte der Blutegeltherapie war 1884 durch den britischen Physiologen John B. Haycraft (1857-1922) die Entdeckung des Hirudin, einer blutgerinnungshemmenden Substanz im Speichel von Blutegeln.

Indikationen

Anwendungsgebiete finden sich z.B. bei Venenerkrankungen (z.B. chronische Krampfaderbeschwerden), Gelenkarthrosen, Rheumatische Erkrankungen, Tennisellbogen oder Golfarm sowie bei Schmerzsyndromen welche von der Wirbelsäule ausgehen.

Durchführung
Pro Behandlung werden normalerweise 4-6 Blutegel auf die Haut an den betroffenen Stellen aufgesetzt. Sie saugen in rhythmischen Bewegungen eine kleine Menge Blut aus dem Körper und geben während dem Saugvorgang ihren Speichel in die Blutbahn ab. Im Speichel der Blutegel befinden sich über 20 teils sehr nützliche Substanzen. Diese haben vor allem entzündungshemmende, schmerzstillende, blutgerinnungshemmende und den Lymphabfluss fördernde Wirkung.
Blutegel, die in der Therapie eingesetzt werden, werden extra in Farmen gezüchtet. Ich beziehe meine Egel in der Praxis von der Biebertaler Blutegelzucht GmbH. Um die Übertragung von Infektionskrankheiten zu vermeiden, werden die Blutegel immer nur einmal eingesetzt.
Weil Blutegel sensibel auf Gerüche und Duftstoffe auf der Haut und auf Ausdünstungen von bspw. Medikamenten, Alkohol oder Nikotin reagieren, sollte der Patient vor der Behandlung einige Regeln beachten. Diese besprechen wir vorab ebenso wie die Nachbehandlung gemeinsam in meiner Praxis.

Die Wirkung der Therapie hält erfahrungsgemäß über einen längeren Zeitraum an. Die Therapieform wird manchmal auch als „sanfter Aderlass“ bezeichnet.


Share by: